Adlerkönig Leo Dorn:
1851 übernahm Prinz Luitpold von Bayern der spätere Prinzregent und Nachfolger vom Märchenkönig Ludwig II. die Oberstdorfer und Hintersteiner Jagden. Als Prinz Luitpold im Jahre 1857 Leo Dorn als
Jagdgehilfen anstellte, schlugen seine Berater die Hände über dem Kopf zusammen: "Er sei der rauflustigste Bursche weit und breit". Luitpolds Jagdfreund Graf Quad sagte dagegen "der Kerl hat zwar den Teufel im Leib, aber gerade solche Leute brauchen wir".
Leo Dorn macht Karriere, wurde 1881 zum Oberjäger und Jagdverwalter des riesigen Jagdgebietes ernannt. Alle Feinde des Wildes, unter anderem Wilddiebe aus dem benachbarten Tirol verfolgte er erbarmungslos. Auch die mächtigen Adler die sich ihre Beute unter dem Nachwuchs von Reh, Hirsch und Gams suchten bekämpfte er auf das schärfste.
Den Titel des Adlerkönigs bekam Dorn 1890 beim Abschuss seines 50igsten Adlers verliehen. Bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1908 erlegte er insgesamt 77 Steinadler. Diese gnadenlose Jagd brachte den König der Lüfte fast zum Aussterben, so dass die wenigen verbliebenen Exemplare 1923 ganzjährig unter Schutz gestellt wurden. Heute gibt es wieder eine stabile Steinadler-Population, so dass der interessierte Naturfreund mit etwas Glück diese großartigen Tiere beobachten kann.
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