Hochwasserkatastrophe in Kulmbach am 4. und 5. Februar 1909...
weiterlesen
Die Ansichtskarte zeigt die Hochwasserkatastrophe in Kulmbach, zu der damals in der örtlichen Presse folgendes zu lesen war:
"Mit furchtbarer Gewalt brachen die Wassermassen des Mains auf der östlichen Stadtseite herein, alles mit fortschwemmend, was sich ihnen in den Weg stellte. Baumstämme, Viehleichen, Gartenzäune, große Eisschollen und sogar ein Fuhrwagen kamen angeschwemmt. Schrecklich verwüstet sieht auch der Vorort Blaich aus. Dort wühlte das Wasser das ganze Erdreich auf. Die einzelnen überschwemmten Stadtteile zogen eine große Menge Schaulustiger an, um das rasende Element zu beobachten."
Das ganze Maintal glich einem See. Erst nach dem Bau einer künstlichen Flutmulde mit Hochwasserschutzdamm in den Jahren 1934/35 war die Gefahr von Überschwemmungen gebannt.
Das Hochwasser vom 9.Juli 1927 in Mühlau /Sachsen...
weiterlesen
An diesem Tag wurde gegen 15 Uhr die Freiwillige Feuerwehr alarmiert. Über dem Oberdorf in Richtung Hoher Hain (Wald zwischen Mühlau und Limbach-Oberfrohna) war ein Wolkenbruch niedergegangen. Die Wassermassen überfluteten in kurzer Zeit den Grütz- und Fabrikteich dermaßen, dass das damals Richtersche Fabrikgrundstück (unteres Bild) ca. 1m hoch überflutet wurde. Selbst in der Fabrik entstand an Rohstoffen, Fertigerzeugnissen und Maschinen hoher Schaden.
Das Wasser stürzte, alles mit sich fortreißend über Straßen und Gärten durch den ganzen Ort. Die Dorfstraße war bis zum untersten Ortsteil überflutet und nicht mehr passierbar (oberes Bild).
Die Kameraden der Wehr waren bis zu nächsten Tag mit Auspumpen von Kellern und Aufräumungsarbeiten beschäftigt. (Aus der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Mühlau).
Es war wohl die größte Flutkatastrophe, die unser Ort seit Menschengedenken erlebt hat. Selbst damals konnten sich die ältesten Einwohner nicht an so eine Überschwemmung erinnern und auch seither ist unser Ort glücklicherweise von solch einer Katastrophe verschont geblieben.
Bis vor einigen Jahren konnte man noch an einigen Häusern Schilder sehen, die die damalige Wasserstandshöhe anzeigten. Diese sind leider bei Fassadenrenovierungsarbeiten, bzw. Abrissen verschwunden. Die Ansichtskarte, der Bericht in der Feuerwehrchronik und einige Fotos sind die einzigen Dokumente dieser Katastrophe.
Die Sturmflut am 18.10.1936...
weiterlesen
Die nordfriesische Küste wird, vor allem in den Winter- und Herbstmonaten, immer wieder von Sturmfluten heimgesucht. Neben den großen Sturmfluten der Jahre 1962 und 1976, die sicherlich noch vielen Menschen bekannt sein dürften, brachen auch 1936 zwei schwere Sturmfluten über Nordfriesland herein.
Die Ansichtskarte, die in diesem Artikel beschrieben wird, zeigt vier Fotos dieser Sturmflut. Aufgenommen wurden die Bilder auf der Halbinsel Nordstrand bei Husum. Die Ansichtskarte wurde vom Nordstrander Landwirt Andreas Busch im Eigenverlag veröffentlicht.
Die „Oktoberflut“ 1936 hatte Andreas Busch selbst miterlebt und mit Hilfe seines Bruders Wilhelm die Aufnahmen für diese Ansichtskarte unter denkbar schwierigen Bedingungen selbst getätigt.
In einem Artikel über diese Sturmflut schrieb Busch „Es war ungewöhnlich und ohne geschichtliches Beispiel, dass die ganze deutsche Nordseeküste zweimal kurz nacheinander, am 18. Oktober und 27. Oktober, von fast gleich schweren Sturmfluten heimgesucht wurde.“
Die Pegelmessstelle an der Schleuse in Husum verzeichnete einen um 3,30m erhöhten Wasserstand, tatsächlich dürfte dieser aber noch höher gelegen haben, schreibt Busch. Die Messanlage war jedoch nicht auf höhere Wasserstände eingerichtet, sodass diese nicht aufgezeichnet werden konnten.
Das auf der Karte zu sehende Haus musste, nach Buschs Angaben, komplett geräumt werden, da Nordseewasser in dieses Gebäude eingedrungen war. Auch an anderen Deichstrecken des Nordstrander Außendeiches sorgte die Sturmflut für erhebliche Schäden. Besonders gefährlich ist die Situation, wenn die Wellen über den Deich laufen und dadurch die Innenböschung abrutscht, dann ist die Gefahr eines Deichbruches nämlich besonders hoch.
Andreas Busch (1883-1972) war Landwirt auf Nordstrand. Er beschäftigte sich sein ganzes Leben mit der Heimatforschung. Im Jahre 1921 konnte er im Wattenmeer bei Hallig Südfall Siedlungsreste der 1362 versunkenen „Stadt“ Rungholt entdecken. Es war zu seinem Auftrag geworden, die dortigen Funde zu dokumentieren und erforschen. Er sah es auch als seine Aufgabe an, über seine Forschungen, Arbeit und Erlebnisse zu berichten. So veröffentlichte er weit über 50 Aufsätze in diversen Heimatzeitschriften und auch diese Ansichtskarte, welche die Auswirkungen der Sturmflut am 18.10.1936 zeigt.
Neben dieser Karte fertigte Busch noch weitere Ansichtskarten, unter anderem mit Motiven der Hallig Südfall, den Spuren Rungholts und Schauplätzen der Schimmelreiter-Novelle an.
Einsturz der Bahnhofsbrücke in Quedlinburg Hochwasserkatastrophe 1925/26...
weiterlesen
Bis zum 20. Dezember 1925 gab es überdurchschnittlich starke Schneefälle im Harz. Am 29. Dezember 1925 begann es durch einen Warmlufteinbruch extrem schnell zu tauen, hinzu kam es zu starken Regenfällen. Über einen Meter Schnee und der Regen führte im Einzugsgebiet von Kalte und Warme Bode zu dem verheerenden Hochwasser in Quedlinburg.
Es war ein gewaltiges Hochwasser im Nordharz das in der Sylvesternacht 1925 in die Ebene schoss.
Die gesamte Infrastruktur wurde weitgehend lahmgelegt, der Dom und die Kaserne wurden vom Wasser umspült, Gas- und Wasserwerk arbeiteten nicht mehr. Alle Brücken in Quedlinburg wurden zerstört.
Die Wiederaufbauarbeiten an den Brücken wurden durch wieder auftretende Hochwasser behindert.